Gefrierbrand: Warum er entsteht und Tipps zur Vorbeugung

Wahrscheinlich hast du schon einmal eine Packung Fleisch, Gemüse oder Eis am Boden deines Gefrierschranks gefunden, die nicht ganz richtig aussah.

 

Wenn Lebensmittel aus dem Gefrierschrank zäh, verschrumpelt, stellenweise verfärbt oder mit Eiskristallen bedeckt sind, sind sie wahrscheinlich gefrierverbrannt.

 

Hier erfährst du, was man über Gefrierbrand wissen sollte, ob die betroffenen Lebensmittel noch genießbar sind und wie du deine Lebensmittel vor diesem Phänomen schützen kannst.

 

Was ist die Ursache?

Gefrierbrand ist das Ergebnis von Feuchtigkeitsverlust. Er kann bei allen Lebensmitteln auftreten, die lange eingefroren waren.

 

Alle Lebensmittel enthalten Wasser, das beim Einfrieren Tausende von Eiskristallen bildet. Diese Kristalle wandern durch einen Prozess namens Sublimation an die Oberfläche der Lebensmittel und schließlich in den kältesten Teil deines Gefrierschranks.

 

Die Sublimation ist ähnlich wie die Verdunstung, nur dass sie nicht mit Flüssigkeit stattfindet. Stattdessen verwandelt sich eine Substanz direkt von einem Feststoff in ein Gas. Das ist der Grund, warum Eiswürfel kleiner werden, wenn du sie lange Zeit nicht benutzt.

 

Dieser Verlust von Wassermolekülen führt zur Dehydrierung, wodurch die gefrorenen Lebensmittel schrumpelig, trocken und zäh werden. Außerdem führt der Wasserverlust dazu, dass der Sauerstoff Geschmack und Farbe verändert, vor allem bei Fleisch, Geflügel und Fisch, die nicht gut verpackt waren.

 

Je länger die Lebensmittel im Gefrierschrank gelagert werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Gefrierbrand bekommen und an Qualität verlieren.

 

Beeinträchtigt die Qualität, aber nicht die Sicherheit

Gefrierbrand sieht vielleicht unappetitlich aus, verursacht eine unangenehme Textur und einen schlechten Geschmack, aber man kann es trotzdem noch essen.

 

Wenn dein Gefrierschrank auf -18 °C eingestellt ist, können Bakterien und andere schädliche Krankheitserreger nicht wachsen und deine Lebensmittel sind sicher – vorausgesetzt, sie waren frisch, als du sie hineingelegt hast, und du hast sie richtig aufgetaut.

 

Doch wie andere Methoden der Lebensmittelkonservierung, z. B. das Einlegen, Einmachen und Trocknen, beeinträchtigt auch das Einfrieren von Lebensmitteln deren Qualität.

 

Wenn du Lebensmittel essen willst, die von Gefrierbrand betroffen sind, kannst du die betroffenen Stellen abschneiden und den Rest verwenden. Trotzdem ist die Gesamtqualität nicht so gut wie bei Lebensmitteln ohne Gefrierbrand oder bei frischen Lebensmitteln.

 

Erkennen von Gefrierbrand

Jedes Lebensmittel, das in einem Gefrierschrank gelagert wird, kann Gefrierbrand bekommen. Da er jedoch durch Austrocknung verursacht wird, sind Lebensmittel mit einem höheren Wassergehalt wie Obst und Gemüse, Fleisch, Geflügel, Fisch oder Speiseeis stärker betroffen als Lebensmittel mit einem geringeren Wassergehalt wie Nüsse, Samen oder Mehl.

 

Fleisch, Geflügel und Fisch können dunkelbraune oder gräulich-weiße, ledrige Stellen bekommen. Gekocht kann die Konsistenz dann trocken und zäh sein.

 

Du kannst Gefrierbrand an Obst und Gemüse leicht erkennen, da sie trocken und schrumpelig werden. Wegen ihres hohen Wassergehalts können sie auch mit Eiskristallen bedeckt sein, und wenn du sie kochst, haben sie wahrscheinlich eine holzige Konsistenz.

 

Stärkehaltige Lebensmittel wie gekochte Körner, Reis oder Nudeln sowie Backwaren wie Brot oder Kuchen bekommen eine raue Textur. Körner können mit Eiskristallen überzogen sein, und Backwaren werden trocken und weniger voluminös.

 

Wenn Eiscreme im Gefrierschrank verbrennt, verliert sie ihre Cremigkeit und bekommt stattdessen Eiskristalle.

 

Wie du es verhindern kannst

Du kannst Gefrierbrand minimieren, indem du deinen Gefrierschrank auf -18 °C oder weniger hältst. Bei dieser Temperatur gefrieren die Lebensmittel schneller und es bilden sich kleinere Eiskristalle. Diese können die Qualität deiner Lebensmittel weniger stark beeinträchtigen als größere Kristalle. Wenn du also eine Gefriertruhe kaufen möchtest, solltest du darauf achten, dass dein Gefrierschrank -18 °C oder noch kältere Temperaturen halten kann.

 

Es ist auch wichtig, dass du deine Lebensmittel richtig verpackst, damit sie möglichst wenig Sauerstoff ausgesetzt sind. Wickle zum Beispiel Fleisch, Geflügel oder Meeresfrüchte in Gefrierpapier oder Plastikfolie, dann in Folie und schließlich in einen Gefrierbeutel.

 

Entferne so viel Luft wie möglich aus der Verpackung von gefrorenem Obst und Gemüse und verwende kleine Behälter, um den Leerraum beim Einfrieren von Resten zu minimieren. Du kannst auch die Oberseite von Eis mit Gefrierpapier oder Frischhaltefolie abdecken, bevor du den Deckel wieder auflegst.

 

Wenn du deinen Gefrierschrank häufig öffnest, schwankt die Temperatur darin und es bilden sich mehr Eiskristalle, wenn die Lebensmittel auftauen. Öffne ihn also nur, wenn es wirklich nötig ist.

 

Der beste Weg, Gefrierbrand zu vermeiden, ist, die gefrorenen Lebensmittel schneller zu verbrauchen. Kaufe nur das, was du in den nächsten 2-4 Monaten verbrauchen willst. Wenn du Lebensmittel für die Tiefkühltruhe einpackst, kennzeichne sie mit dem Datum, damit du die ältesten Produkte zuerst verbrauchen kannst.

 

Das Wichtigste in Kürze

Gefrierbrand entsteht durch den Feuchtigkeitsverlust bei der Lagerung im Gefrierschrank. Er führt zu Qualitätsveränderungen deiner Lebensmittel und kann sich in Eiskristallen, schrumpeligem Gemüse und zähem, ledrigem und verfärbtem Fleisch äußern.

 

Trotz der Qualitätsveränderungen sind im Gefrierschrank verbrannte Lebensmittel unbedenklich zum Verzehr geeignet.

 

Um das Problem zu vermeiden, solltest du deine Lebensmittel richtig einpacken, bevor sie ins Gefrierfach kommen, und du solltest immer überprüfen, was sich am Boden verbirgt, damit nichts zu lange gelagert wird. Auch wenn dein Kühlschrank XXL ist, solltest du immer Überblick darüber haben, welches deine ältesten Lebensmittel sind.